In der Schweiz ist schätzungsweise rund jeder 4. Mensch von Bluthochdruck betroffen und so auch viele unserer Kunden. Unserer Erfahrung nach wissen jedoch trotzdem viele gar nicht so genau, was das für sie bedeutet und wie sie damit umgehen sollen. Daher möchten wir dir hier einen Überblick geben, der dir helfen soll. Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag. Springe gerne auch direkt zu einem Abschnitt, welcher dich konkret interessiert:
Wann spricht man von Bluthochdruck?
Wie merke ich, dass ich betroffen bin?
Wieso ist ein langanhaltend erhöhter Blutdruck gefährlich?
Was kann ich gegen Bluthochdruck tun?
Vorteile einer Lebensstil Veränderung?
Was genau ist der Blutdruck?
Durch den Herzschlag wird Blut durch die Blutgefässe gepumpt. Dadurch entsteht ein Druck auf die Wände deiner Blutgefässe. Wie hoch dieser Druck ist, hängt davon ab, wie stark dein Herz pumpt, wie elastisch deine Blutgefässe sind und welchen Durchmesser sie haben. Gemessen wird der Blutdruck in „Millimeter Quecksilbersäule“, abgekürzt: mmHg. Der Blutdruck wird immer in zwei Zahlen angegeben.
Der obere, bzw. systolische Blutdruckwert:
Er entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Gefässe pumpt. Der Druck auf die Gefässe ist zu diesem Zeitpunkt am höchsten.
Der untere, bzw. diastolische Blutdruckwert:
Er entsteht, wenn sich das Herz entspannt und der Druck in den Gefässen am niedrigsten ist.
Wann spricht man von Bluthochdruck?
Als Grenzwert für einen zu hohen Blutdruck gilt ein in Ruhe gemessener Wert von dauerhaft über 140/90 mmHg. In manchen Fällen kann es sein, dass nur Einer der beiden Werte zu hoch ist (z.B. 130 / 95 mmHg), auch dann spricht man von Bluthochdruck.
Wie entsteht er?
Meistens entsteht Bluthochdruck durch das Zusammenwirken von Erbanlagen, Alter, Geschlecht und verschiedenen ungünstigen Ernährungs- und Lebensbedingungen, wie zum Beispiel: Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung & Stress.
Diese Kombinationen können dazu führen, dass es zum einen Ablagerungen in den Blutgefässen geben kann und zum anderen die Gefässe starr und porös werden.
Dadurch steigt der Blutdruck & bleibt auch in Ruhe erhöht.
„Aber meine Gene sind schuld“. Diesen Satz hört man immer wieder. Es zeigt sich jedoch, dass vor Allem genetisch vorbelastete Menschen besonders gut von einem gesunden Lebensstil profitieren und dadurch sogar eine Erkrankung komplett verhindern können.
Worauf wartest du also noch?
Bei 5-10% der Betroffenen liegt die Ursache für den erhöhten Blutdruck übrigens in einer Erkrankung. Hier spricht man von einem sekundären Bluthochdruck. Primäre Erkrankungen können beispielsweise Schlafapnoe oder Nierenerkrankungen sein.
Wie merke ich, dass ich betroffen bin?
Und das ist leider häufig das Problem, warum er lange unerkannt bleibt: Ein zu hoher Blutdruck tut nicht „weh“ und wird dadurch oft nicht bemerkt. Regelmässige Messungen beim Arzt oder auch selbstständig Messungen helfen, frühzeitig einen erhöhten Blutdruck zu erkennen.
Ist der Blutdruck dauerhaft sehr hoch, berichten jedoch einige Betroffene von Beschwerden, wie beispielsweise Schwindel, Kopfschmerzen, Ohrensausen oder Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung.
Wieso ist ein langanhaltend erhöhter Blutdruck gefährlich?
Wenn das Herz stark pumpt und die Blutgefässe starr und porös sind, kann es zu kleinen Verletzungen in den Gefässwänden kommen. Durch die kleinen Einrisse können sich Ablagerungen bilden. Diese Ablagerungen können mit der Zeit die Gefässe immer weiter verengen oder sogar ganz verschliessen. Befinden sich solch ein Gefäss beispielsweise im Herzen oder im Hirn kann es zu einem Herzinfarkt, bzw. Hirninfarkt kommen, da die betroffene Stelle dann nicht mehr richtig durchblutet wird. Durch «verstopfte» Blutgefässe kann es generell passieren, dass dein Organismus nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Ein ungesunder Lebensstil fördert die Ablagerungen und Porösität der Blutgefässe.
Durch einen erhöhten Blutdruck muss das Herz zudem stärker Pumpen. Dies kann zu einer Herzmuskelverdickung führen. Diese hat, im Gegensatz zu einem Sportlerherz zur Folge, dass das Herz steifer wird und die Kammern nicht mehr so viel Blut aufnehmen und im Körper verteilen können.
Was kann ich gegen Bluthochdruck tun?
Grundsätzlich ist es wichtig, dass du, falls du betroffen bist oder jemanden in deinem Umfeld hast, der betroffen ist, das Thema ernst nimmst. Auch wenn du vllt. noch keine direkten Beschwerden hast.
Was zugegeben auch tricky sein kann. Einerseits sollte Bluthochdruck nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Andererseits solltest du nicht in Angst oder Panik verfallen, weil das zu Stress führen und das wiederum deinen Blutdruck negativ beeinflussen kann.
Wir empfehlen daher immer mehrgleisig zu fahren. Lasse dich von einem Arzt behandeln: das gibt dir Ruhe & Sicherheit. Stelle deinen Lebensstil um: Du nimmst AKTIV deine Gesundheit in die Hand und reagierst auf die Signale deines Körpers.
Du möchtest wissen, was DU konkret tun kannst, um deinen Lebensstil zu verändern und AKTIV deinen Blutdruck zu senken? Hier haben wir praktische Tipps für dich!
Regelmässige Bewegung und Sport
Versuche dich täglich mindestens 30 Minuten mit moderater Intensität zu bewegen (moderat= so, dass du leicht ins Schwitzen kommst). Und ergänze mit mind. 2x pro Woche Krafttraining alles grossen Muskelgruppen.
Normalgewicht anstreben
Falls du unter Übergewicht leidest, kann jedes Kilo, welches du verlierst zu einer Blutdrucksenkung führen. Statt jetzt einfach zu hungern, empfehlen wir dir eine Step-by-Step Gewichtsreduktion durch regelmässige Bewegung/Sport & Entspannung und einer ausgewogenen Ernährung. Denn das ist nachhaltig.
Auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten
Du weisst nicht genau, wie du das machen sollst? Versuche deine Mahlzeiten aus folgenden Komponenten zusammenzustellen:
1-2 faustgrosse Portionen Gemüse: zum Beispiel Tomaten & Gurken
1 handvollgrosse Kohlenhydrate: zum Beispiel Reis
1-2 daumengrosse Portionen Fett: zum Beispiel Olivenöl und ein paar Nüsse
1-2 handflächengrosse Portionen Eiweiss: zum Beispiel: Tofu/Hähnchen & Kidneybohnen
Werfe alle zusammen und füge noch Essig und Gewürze hinzu. Fertig ist deine leckere, gesunde & ausgewogene Salatbowl.
Alkohol & rauchen reduzieren, bzw. stoppen
Je weniger, desto besser.
Aktive Entspannung üben
Beruflicher oder privater Stress treibt die Blutdruckwerte in die Höhe. Stress stößt nämlich molekulare Prozesse im Körper an, welche zu chronischen Entzündungen im Körper führen, die dann die Gefäße schädigen und den Blutdruck erhöhen.
Achte daher auf ausreichend Pausen, einen guten Schlaf & eigne dir eine Entspannungstechnik an, welche für dich funktioniert. Wir empfehlen beispielsweise sehr gerne Achtsamkeitstraining, durch zum Beispiel: Meditation, Atemübungen oder achtsame Spaziergänge durch den Wald.
Äussere Stressoren reduzieren
Reduziere äussere, häufig verstecke Stressoren, indem du beispielsweise häufiger «nein» sagst, dich besser organisierst, deinen Social Media Konsum & TV reduzierst, versuchst nicht ständig erreichbar zu sein, aufhörst dich mit anderen ständig zu vergleichen, etc. .
Sollte ich Tabletten nehmen?
Liegt bei dir Bluthochdruck vor, solltest du auf jeden Fall in Absprache mit einem Arzt deine individuelle Therapie besprechen.
In der Anfangsphase kann es Sinn machen, erst einmal Tabletten zu nehmen, bis du Schritt für Schritt deinen Lebensstil nachhaltig veränderst.
Und auch im Veränderungsprozess ist es wichtig, einen Arzt an deiner Seite zu haben. Wenn du Schritt für Schritt deinen Lebensstil veränderst und somit deinen Blutdruck senkst, muss ebenfalls die Medikation Schritt für Schritt angepasst werden.
Vorteile einer Lebensstil Veränderung?
Tabletten werden deinen Blutdruck senken. Doch wie alle Medikamente, bringen auch diese potentielle Nebenwirkungen mit sich. Ausserdem ist ein hoher Blutdruck ein Zeichen, dass etwas in deinem Körper nicht richtig läuft. Du solltest also achtsam hinschauen und an den Ursachen arbeiten. Ignorierst du diese weiterhin, so wird dein Körper in Zukunft auch andere Wege finden, sich mitzuteilen und du wirst evtl. noch mehr Erkrankungen und/oder Beschwerden neben dem Bluthochdruck entwickeln.
Zudem bringt eine Lebensstil Veränderung, durch beispielsweise regelmässiges Training, einer ausgewogenen Ernährung und mehr Entspannung noch eine Vielzahl weiterer Benefits mit sich, mit welcher Tabletten nicht mithalten können:
- keine Nebenwirkungen
- du wirst körperlich und mental stärker – fühlst dich besser und ausgeglichener
- du hast mehr Energie, für die Herausforderungen des Alltags
- Auch andere kardiovaskuläre Risikofaktoren werden positiv beeinflusst, wie z.B. Adipositas, Diabetes, Koronare Herzkrankheiten, Verbesserung der Blutwerte, etc.
- usw.
Jetzt bist du dran!
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Beitrag ein besseres Verständnis zum Bluthochdruck verschaffen konnten.
Falls du Hilfe brauchst, um deinen Lebensstil zu verändern dann könnte unser Personal Training genau das Richtige für dich sein. Wir freuen uns auf Dich.
Herzlichst,
Selina & Fabiola
0 Comments